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Die Rolle von Batteriespeichern in Solaranlagen

Die Rolle von Batteriespeichern in Solaranlagen

Inhalt

Batteriespeichersysteme sind entscheidend für die Optimierung und Effizienzsteigerung moderner Solaranlagen (da es im Sprachgebrauch üblich ist, bei Photovoltaikanlagen auch von Solanlagen zu sprechen, verwenden wir auch diesen Begriff) . Wenn die Sonneneinstrahlung ausreichend stark ist, ermöglichen sie die Speicherung von überschüssigem Strom und dessen Nutzung zu einem späteren Zeitpunkt. Dieser Aspekt ist besonders wichtig zur Steigerung der Rentabilität einer Anlage, für die Stabilisierung der Energieversorgung und zur Erhöhung der Unabhängigkeit von externen Stromquellen.

Mit der kontinuierlichen Verbesserung der Batterietechnologien, bieten die Systeme eine effektive Lösung, um die Lücke zwischen Energieerzeugung und -verbrauch zu schließen und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu maximieren. In diesem Text erhalten Sie einen detaillierten Blick auf die Funktionsweise, die verschiedenen Typen und die wirtschaftlichen Aspekte von Batteriespeichersystemen in Verbindung mit Photovoltaikanlagen.

Ein Überblick zu Batteriespeichersystemen

Batteriespeichersysteme sind Einrichtungen, die elektrische Energie in Form von chemischer Energie speichern und bei Bedarf wieder abgeben können. Diese Systeme sind in der Lage, Strom zu speichern, wenn die Erzeugung, zum Beispiel durch eine Photovoltaikanlage, den augenblicklichen Verbrauch übersteigt und diesen gespeicherten Strom zu einem späteren Zeitpunkt wieder zur Verfügung zu stellen.

Der Hauptzweck von Batteriespeichern liegt darin, die Energieversorgung zu stabilisieren und die Unabhängigkeit von externen Stromquellen zu erhöhen. In Verbindung mit Photovoltaikanlagen ermöglichen sie es Hausbesitzern und Unternehmen, den tagsüber durch Sonnenenergie erzeugten Strom zu speichern und auch nachts, an bewölkten Tagen oder zu Zeiten mit erhöhtem Strombedarf zu nutzen. Dies maximiert den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms, reduziert die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und senkt die externen Stromkosten.

In den letzten Jahren gab es bedeutende Fortschritte im Bereich der Batteriespeichertechnologien. Die Effizienz der Batterien hat sich erheblich verbessert, während die Kosten für Produktion und Anschaffung kontinuierlich gesunken sind. Lithium-Ionen-Batterien, die auch in Elektrofahrzeugen verwendet werden, dominieren den Markt aufgrund ihrer hohen Energiedichte und Langlebigkeit. Neue Entwicklungen in der Batterietechnologie, wie etwa Festkörperbatterien, können zukünftig eine spannende Ergänzung zu Lithium-Ionen-Batterien sein.

Wie funktionieren Batteriespeichersysteme? Die Funktionsweise von Batteriespeichern lässt sich in drei Hauptprozesse unterteilen: die Speicherung von Energie, die Verwaltung und die Abgabe von Energie.

Grundlegende Funktionsweise von Batteriespeichern: Der Prozess beginnt, wenn überschüssiger PV-Strom, typischerweise erzeugt durch eine Photovoltaikanlage während der Spitzenstunden der Sonneneinstrahlung oder zu Zeiten, in denen der Verbrauch niedrig ist (z.B. vormittags, wenn die Bewohner eines Haushalts nicht anwesend sind und keine Haushaltsgeräte laufen), in die Batterie geleitet wird.  Innerhalb der Batterie wird diese elektrische Energie durch chemische Reaktionen in chemische Energie umgewandelt und gespeichert. Dies geschieht, indem die Elektronen durch die Batterie bewegt und an den Elektroden gespeichert werden, was eine Ladungsbalance innerhalb der Batterie schafft.

Energiespeicherung und Energieabgabe-Prozess: Sobald die Batterie geladen ist und Energie benötigt wird, etwa während der Nacht oder an bewölkten Tagen, wird der Prozess umgekehrt. Die in der Batterie gespeicherte chemische Energie wird dann zurück in elektrische Energie umgewandelt. Diese Energie fließt durch den Wechselrichter, wird in die benötigte Spannung und Frequenz umgewandelt und steht dann dem Haushalt oder Netzwerk zur Verfügung. Dies ermöglicht es, Energie nach Bedarf zu nutzen, unabhängig von externen Stromquellen.

Technologische Komponenten eines Speichersystems: Ein typisches Batteriespeichersystem besteht aus mehreren Schlüsselkomponenten:

  1. Batteriezellen: Diese sind das Herzstück des Systems, wo die Energieumwandlung stattfindet.
  2. Batteriemanagementsystem (BMS): Dieses System überwacht und reguliert die Lade- und Entladevorgänge, um die Effizienz zu maximieren und die Lebensdauer der Batterie zu verlängern.
  3. Wechselrichter: Der Wechselrichter ist entscheidend für die Umwandlung von Gleichstrom (DC), der in der Batterie gespeichert ist, in Wechselstrom (AC), der in Haushalten und auf dem Energiemarkt verwendet wird.
  4. Steuerungseinheiten: Diese Komponenten helfen dabei, das System je nach Energiebedarf und Verfügbarkeit zu optimieren und sind oft mit moderner Software ausgestattet, die eine intelligente Steuerung ermöglicht.

 

Solaranlage mit Speicher auf einem Flachdach (Foto: Bert Braet/Pixabay)
Ob ein Solarspeicher für Ihre PV-Anlage sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. (Foto: Bert Braet/Pixabay)

Welche Arten von Batteriespeichern gibt es?

Solaranlage-Batteriespeicher haben sich in den letzten Jahren rasant entwickelt, wobei sich verschiedene Typen etabliert haben, die jeweils spezifische Eigenschaften und Vorteile bieten. Hier sind drei gängige Arten von Batteriespeichern:

Lithium-Batterien

Lithium-Ionen-Batterien sind heutzutage eine der populärsten und technologisch fortschrittlichsten Optionen für Batteriespeicher. Sie bestehen aus einer Anode, einer Kathode und einem Elektrolyten, der Lithium-Ionen zwischen den Elektroden bewegt. Lithium-Ionen-Akkus zeichnen sich durch eine hohe Energiedichte aus, was bedeutet, dass sie viel Energie in einem relativ kleinen und leichten Paket speichern können. Dies macht sie besonders effizient und vielseitig einsetzbar, vom E-Auto über mobile Geräte bis hin zu Elektroautos und Heimspeichersystemen. Ihr Hauptvorteil liegt in ihrer Fähigkeit, eine grosse Menge an Energie bereitzustellen, während sie gleichzeitig schnell aufgeladen werden können und eine hohe Lebensdauer besitzen.

Blei-Batterien

Offene Blei-Säure-Batterien sind eine der ältesten und am weitesten verbreiteten Batterietechnologien. Sie bestehen aus Bleiplatten, die in Schwefelsäure getaucht sind, wodurch eine chemische Reaktion entsteht, die Elektrizität erzeugt. Diese Technologie ist besonders bekannt für ihre Robustheit und Kosteneffizienz. Zu den Nachteilen zählt allerdings, dass sie regelmäßige Wartung benötigen, um die Ansammlung von Bleisulfat zu vermeiden, was die Batterieeffizienz reduzieren kann. Zudem sind sie schwerer und voluminöser im Vergleich zu anderen Technologien, was sie weniger ideal für mobile Anwendungen macht.

AGM-Batterien

AGM (Absorbent Glass Mat) Batterien sind eine Art von Blei-Säure-Batterie, die eine fortgeschrittene Technologie nutzt, bei der der Elektrolyt in einem Glasfasermatte absorbiert wird. Diese Konstruktion ermöglicht es den Batterien, auch bei höheren Belastungen und Temperaturen effizient zu funktionieren. AGM-Batterien sind wartungsfrei, da sie keine Flüssigkeit enthalten, die auslaufen könnte, und sie sind weniger anfällig für Sulfatierung, was ihre Lebensdauer erhöht. Im Vergleich zu traditionellen offenen Blei-Säure-Batterien bieten AGM-Batterien eine verbesserte Leistungsfähigkeit und Sicherheit, sind jedoch in der Regel teurer in der Anschaffung.

Jede dieser Batterietechnologien hat ihre spezifischen Anwendungsbereiche und Vorteile, die sie für verschiedene Anwendungen geeignet machen, von grossen Energiespeichersystemen bis hin zu speziellen industriellen und mobilen Anwendungen.

Redox-Flow

Eine Redox-Flow-Batterie ist ein wiederaufladbarer Akku, der durch die Bewegung von Ionen zwischen zwei Flüssigkeiten in getrennten Behältern funktioniert. Diese Technologie ermöglicht es, Energie in den Flüssigkeiten zu speichern und bei Bedarf durch den umgekehrten Ionenaustausch Strom zu erzeugen. Sie zeichnet sich durch ihre Langlebigkeit und die Fähigkeit aus, grosse Mengen an Energie effizient zu speichern, was sie ideal für die Kombination mit Photovoiltaik-Anlagen macht. Im Gegensatz zu ihren Lithium-Ionen- und Blei-Säure-Pendants handelt es sich bei Redox-Flow-Batterien um externe Speicher.

Eine Stromleitung vor blauem Himmel. (Foto: Miguel Á. Padriñán/pexels)
Der mit Solaranlagen produzierte Strom kann auch in das Netz eingespeist werden. (Foto: Miguel Á. Padriñán/pexels)

Der Unterschied zwischen AC und DC gekoppeltem Speicher

Beim Aufbau von Energiespeichersystemen, insbesondere in Verbindung mit erneuerbaren Energiequellen wie Solaranlagen, wird zwischen AC-gekoppelten (Wechselstrom) und DC- (Gleichstrom) gekoppelten Systemen unterschieden. Beide Systeme haben spezifische Eigenschaften, die sie für verschiedene Anwendungsbereiche geeignet machen.

AC-gekoppelte Systeme

AC-gekoppelte Speichersysteme sind so konfiguriert, dass der von einer Photovoltaikanlage generierte Gleichstrom zuerst in Wechselstrom umgewandelt und dann ins Stromnetz eingespeist oder in einem Wechselstromspeicher gespeichert wird. Bei Bedarf wird die gespeicherte Energie zurück in Gleichstrom umgewandelt, um die Solaranlage zu speisen oder direkt Verbraucher im Haushalt zu versorgen.

Vorteile:

  • Flexibilität in der Nachrüstung: AC-gekoppelte Systeme sind ideal, wenn bereits eine bestehende Solaranlage in Betrieb ist. Sie können leicht in das bestehende System integriert werden, ohne die Notwendigkeit, die vorhandene Installation zu verändern.
  • Unabhängigkeit der Systemkomponenten: Da die Systeme auf der AC-Seite miteinander verbunden sind, können unterschiedliche Marken und Technologien kombiniert werden, was die Auswahl an Komponenten erweitert.

Nachteile:

  • Effizienzverluste: Jeder Umwandlungsprozess von DC zu AC und zurück führt zu Energieverlusten. Diese Verluste können die Gesamteffizienz des Systems beeinträchtigen, besonders wenn Energie häufig zwischen den Formaten konvertiert wird.
  • Kosten: AC-Systeme können aufgrund der benötigten zusätzlichen Wechselrichter teurer in der Anschaffung sein.

DC-gekoppelte Systeme

DC-gekoppelte Speichersysteme verbinden die Solaranlage und den Batteriespeicher direkt auf der Gleichstromseite. Das bedeutet, dass der von der Photovoltaikanlage erzeugte Gleichstrom direkt in einem Batteriespeicher gespeichert wird, ohne vorher in Wechselstrom umgewandelt zu werden. Bei Bedarf wird die Energie aus dem Speicher genommen und durch einen einzigen Wechselrichter in AC umgewandelt, um den Haushalt zu versorgen oder ins Netz einzuspeisen.

Vorteile:

  • Höhere Effizienz: Da der Energieumwandlungsprozess minimiert wird, sind DC-gekoppelte Systeme oft effizienter. Weniger Umwandlungen bedeuten geringere Energieverluste.
  • Optimale Nutzung von Solarstrom: Diese Systeme können Überschussstrom effizienter speichern, da die Umwandlungsverluste reduziert sind.

Nachteile:

  • Komplexität in der Installation: DC-gekoppelte Systeme erfordern oft eine spezifische Konfiguration und Komponenten, die genau aufeinander abgestimmt sein müssen, was die Installation komplizierter machen kann.
  • Weniger Flexibilität bei der Nachrüstung: Es kann schwieriger sein, ein DC-gekoppeltes System in eine bestehende Solaranlage zu integrieren, da dies tiefgreifendere Änderungen am bestehenden System erfordern kann.

Die Wahl zwischen AC- und DC-gekoppeltem Speicher sollte von mehreren Faktoren abhängig gemacht werden – darunter die spezifischen Bedürfnisse der Anlage, bestehende Komponenten, gewünschte Effizienz und das Budget

Welche Kapazität sollte ein Batteriespeicher haben?

Die Auswahl der richtigen Kapazität eines Batteriespeichers ist entscheidend für die Effizienz und Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage. Die Kapazität eines Batteriespeichers gibt an, wie viel Strom er speichern kann, und wird üblicherweise in Kilowattstunden (kWh) ausgedrückt. Um die optimale Kapazität für einen Batteriespeicher zu bestimmen, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden.

Bestimmungsfaktoren für die Kapazität eines Batteriespeichers

  1. Täglicher Stromverbrauch: Der erste Schritt besteht darin, den durchschnittlichen täglichen Solarstrom-Eigenverbrauch des Haushalts oder Betriebs zu ermitteln. Dieser Wert gibt an, wie viel Energie täglich benötigt wird und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der benötigten Speicherkapazität.
  2. Solarertrag: Die Menge an Strom, die durch die Photovoltaikanlage erzeugt wird, variiert je nach Standort.
  3. Eigenverbrauchsziel: Je nachdem, wie unabhängig man vom Stromnetz sein möchte, kann das Ziel des Eigenverbrauchsanteils variieren. Einige Haushalte streben danach, so viel Solarstrom wie möglich selbst zu verbrauchen, um die Stromkosten zu minimieren, während andere möglicherweise nur einen Teil ihres Energiebedarfs decken wollen und auch grössere Mengen an PV-Strom ins Netz einspeisen, da die Vergütung für den eingespeisten Strom wirtschaftlich attraktiv ist.
  4. Netzunabhängigkeit und Notstromversorgung: In Gebieten mit häufigen Stromausfällen oder in abgelegenen Gebieten ohne zuverlässige Netzversorgung kann ein grösserer Batteriespeicher erforderlich sein, um eine kontinuierliche Energieversorgung zu gewährleisten.
Ein Mann installiert ein PV-Modul auf einem Dach. (Foto: Kindel Media/Pexels)
Die Lebensdauer eines Solarspeichers ist meist kürzer als bei den PV-Anlagen selbst. (Foto: Kindel Media/Pexels)

Auslegung der Kapazität basierend auf Energiebedarf und Solarertrag

Um die ideale Kapazität eines Batteriespeichers zu bestimmen, sollte man von den oben genannten Faktoren ausgehen. Eine übliche Methode besteht darin, den durchschnittlichen täglichen Energieverbrauch des Haushalts mit dem durchschnittlichen täglichen Solarertrag zu vergleichen. Die Differenz zwischen dem, was die Solaranlage an einem durchschnittlichen Tag produziert und dem, was tatsächlich verbraucht wird, gibt einen Anhaltspunkt dafür, wie viel Energie gespeichert werden sollte, um den Eigenverbrauch zu maximieren.

Beispiel: Wenn ein Haushalt täglich 20 kWh verbraucht und die Solaranlage durchschnittlich 30 kWh pro Tag produziert, könnte eine Speicherkapazität von etwa 5-10 kWh sinnvoll sein, um den Bedarf während der Nacht oder an bewölkten Tageszeiten zu decken. Mit einer groben Fausregel kommt man somit oft zu dem Ergebnis, dass man den Jahresbedarf durch 1000 dividieren kann, um die Grösse der Batterie zu bestimmen. Ein durchschnittlicher Tagesverbrauch von 20 kWh ergibt einen Jahresverbrauch von 7.300 kWh. Durch 1000 dividiert ergibt dies eine optimale Batteriegröße mit einer Speicherkapazität von rd. 7 kWh.

Welche Nutzungsdauer haben Batterien für Solaranlagen?

Die Nutzungsdauer von Batterien für Solaranlagen variiert erheblich je nach Batterietyp und deren Einsatzbedingungen. Lithium-Ionen-Batterien, die für ihre hohe Energiedichte und Effizienz bekannt sind, haben in der Regel eine Lebensdauer von etwa 10 bis 15 Jahren, wobei zB. Huawei eine Garantie von 10 Jahren für 80 % der ursprünglichen Leistung gibt (abhängig von Garantiebedingungen). Ihre Beliebtheit für Solaranwendungen ist auf ihre Fähigkeit zurückzuführen, zahlreiche Lade- und Entladezyklen zu überstehen ohne signifikanten Leistungsverlust. Dies macht sie besonders geeignet für Systeme, die eine hohe Zuverlässigkeit erfordern.

Im Gegensatz dazu stehen die traditionellen Blei-Säure-Batterien, die zwar günstiger in der Anschaffung sind, jedoch eine kürzere Lebensspanne von etwa 5 bis 7 Jahren haben. Diese Batterien erfordern regelmäßige Wartung, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten. Weiterentwicklungen innerhalb dieser Kategorie, wie die AGM (Absorbent Glass Mat) und Gel-Batterien, bieten mit bis zu 10 Jahren eine etwas längere Nutzungsdauer, abhängig von ihrer Nutzung und sorgfältigen Wartung.

Salzwasser-Batterien, bekannt für ihre Umweltverträglichkeit und Sicherheit, bieten ebenfalls eine moderate Lebensdauer, die zwischen 5 und 10 Jahren liegen kann. Sie sind besonders attraktiv aufgrund ihrer geringeren Umweltauswirkungen und ihrer inhärenten Sicherheitsmerkmale, was sie zu einer interessanten Option für nachhaltigere Energielösungen macht.

Insgesamt hängt die Wahl des Batterietyps sowohl von den spezifischen Anforderungen des Solaranlagensystems als auch von den individuellen Präferenzen hinsichtlich Kosten, Wartung und Umweltverträglichkeit ab.

Einflussfaktoren auf die Lebensdauer und Wartungsanforderungen

Die Lebensdauer einer Batterie wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst:

  1. Zyklentiefe (Depth of Discharge, DoD): Dies bezieht sich darauf, wie tief die Batterie entladen wird, bevor sie wieder aufgeladen wird. Eine tiefere Entladung kann die Lebensdauer verkürzen. Batterien, die regelmäßig nur bis zu 50% ihrer Kapazität entladen werden, halten in der Regel länger.
  2. Temperatur: Extreme Temperaturen, sowohl heiss als auch kalt, können die Lebensdauer einer Batterie erheblich verkürzen. Idealerweise sollten Batterien in einem temperaturkontrollierten Raum betrieben werden.
  3. Ladezustand: Überladung oder das Aufrechterhalten eines hohen Ladezustands für längere Zeit kann die Lebensdauer der Batterie beeinträchtigen. Ein intelligentes Batteriemanagementsystem ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Batterien korrekt geladen werden.
  4. Wartung: Blei-Säure-Batterien erfordern regelmäßige Wartung, einschließlich der Überprüfung des Elektrolytlevels und der Reinigung von Anschlüssen. Lithium-Ionen-Batterien und Salzwasser-Batterien benötigen weniger Wartung, aber eine regelmäßige Überprüfung der Systeme ist empfehlenswert, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.

Die Auswahl der richtigen Batterie und die Beachtung der Betriebsbedingungen können somit die Lebensdauer Ihrer Solarbatterie maximieren und die Rentabilität Ihrer Solaranlage verbessern. Die Investition in ein gutes Batteriemanagementsystem und gegebenenfalls in Temperaturkontrolle wird sich langfristig auszahlen.

Wie teuer sind Batteriespeicher für die Solaranlage?

Die Investition in einen Batteriespeicher für Solaranlagen in der Schweiz variiert je nach Hersteller erheblich und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art des Speichers, der Speicherkapazität, der maximalen Entladetiefe, der Zyklenanzahl sowie des Leistungsverlusts. Die Preise für typische Stromspeicher im Haushaltsbereich liegen derzeit zwischen CHF 5’000 (für einen 5 kWh-Speicher inkl. Installation) und CHF 20’000 (für 30 kWh-Speicher inkl. Installation). Diese Preisspanne reflektiert die Vielzahl von Einflussfaktoren, wobei der wirkliche Preis eines Stromspeichers in den Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde (kWh) gesehen wird.

Förderungen in der Schweiz

Mit der Umsetzung der „Energiestrategie 2050“ werden seit Anfang 2018 die Anschaffung von Stromspeichern gefördert. In den Kantonen Thurgau und Schaffhausen werden bspw. Fördermittel für Batteriespeicher angeboten, wobei jeder dieser Kantone einmalige Beiträge von CHF 1’000 pro Speicher bereitstellen.

Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde

Obwohl die Anschaffungskosten für Batteriespeicher zunächst eine wichtige Rolle spielen, ist es ratsam, die Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde zu betrachten. Diese Berechnung berücksichtigt die Speicherkapazität, die Entladetiefe, die Zyklenanzahl und den Wirkungsgrad. Dies ermöglicht eine realistischere Einschätzung der langfristigen Kosten und Leistung.

Kosten Solarspeicher Batteriespeicher
Mit welchen Kosten müssen PV-Anlagenbesitzer rechnen, wenn Sie sich für einen Solarspeicher entscheiden? (Foto: skynesher/istockphoto.com)

Betriebskosten von Solaranlagen mit Speicher

Die Wartung einer Solaranlage mit Speicher ist in der Regel nicht besonders aufwändig, doch einige Aspekte erfordern regelmäßige Aufmerksamkeit, insbesondere die Batteriekomponenten. Während die meisten modernen Batteriesysteme, wie z.B. Lithium-Ionen-Batterien, relativ wartungsarm sind, können doch im Laufe der Zeit Kosten für den Ersatz von Komponenten oder für Reparaturen anfallen.

Bei Blei-Säure-Batterien kann es notwendig sein, regelmäßig den Wasserstand zu überprüfen und zu korrigieren oder die Anschlüsse zu reinigen, um eine optimale Funktion zu gewährleisten. Auch wenn moderne Lithium-Ionen-Batterien weniger Wartung benötigen, sollten sie regelmäßig auf ihre Leistungsfähigkeit hin überprüft werden, um frühzeitig Probleme wie eine nachlassende Kapazität oder technische Defekte zu erkennen.

Abschätzungen zu Energieverlusten und Effizienz während des Betriebs

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Betriebskosten sind die Energieverluste, die während des Betriebs einer Solaranlage mit Speicher auftreten. Jede Umwandlung von Energie – sei es vom Gleichstrom der Solarpanels in den Wechselstrom des Hausnetzes oder umgekehrt – ist mit einem gewissen Energieverlust verbunden. Diese Verluste können je nach Art des Systems und der Qualität der verwendeten Komponenten variieren.

Bei DC-gekoppelten Systemen, bei denen die Batterie direkt an die Solarpanels angeschlossen ist, sind die Energieverluste in der Regel geringer, da weniger Umwandlungen notwendig sind. AC-gekoppelte Systeme, die eine Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom und dann wieder zurück benötigen, wenn die Energie von den Solarpanels gespeichert wird, weisen typischerweise höhere Verluste auf. Die Effizienz solcher Systeme liegt oft zwischen 70% und 90%, abhängig von der Qualität des Wechselrichters und der Batteriemanagementsysteme.

Die Gesamteffizienz des Systems beeinflusst nicht nur die Stromkosten, sondern auch, wie schnell sich die Investition in eine Solaranlage mit Speicher amortisiert. Eine höhere Effizienz führt zu geringeren Energieverlusten und damit zu einer besseren Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms, was langfristig zu höheren Einsparungen führt.

Erhöht eine Batterie die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage?

Die Integration eines Batteriespeichers in eine Photovoltaikanlage kann erheblichen Einfluss auf deren Wirtschaftlichkeit haben. Der Hauptvorteil liegt darin, dass der selbst erzeugte Strom gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden kann, was besonders bei variablen Strompreisen und in Bezug auf die langfristige Energieversorgung bedeutende finanzielle Vorteile bieten kann.

Die Anschaffung eines Batteriespeichers bedeutet zunächst höhere Anfangsinvestitionen für eine Solaranlage. Allerdings ermöglicht die Batterie eine grössere Unabhängigkeit vom Stromnetz und kann helfen, Stromkosten zu senken, indem sie den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms maximiert. Dies ist besonders relevant in Regionen mit hohen Strompreisen oder in Fällen, in denen Strompreise tageszeitabhängig variieren.

Tageszeitabhängige Strompreise

In vielen Regionen gibt es Stromtarife nach denen die Strompreise je nach Tageszeit variieren, wobei die Preise während der Spitzenlastzeiten am höchsten sind. Mit einem Batteriespeicher kann der während günstiger Tarifzeiten (zum Beispiel mittags, wenn die Sonneneinstrahlung am stärksten ist) erzeugte Solarstrom gespeichert und dann verbraucht werden, wenn die Strompreise am höchsten sind (zum Beispiel am frühen Abend). Dies hilft, teure Strombezüge aus dem Netz zu vermeiden und die Energiekosten signifikant zu reduzieren.

Mittel- und langfristige Sinnhaftigkeit von Solarbatterien

Langfristig gesehen können Solarbatterien zur finanziellen Entlastung beitragen. Durch die Möglichkeit, selbst erzeugten Strom zu speichern und zu nutzen, statt ihn zum niedrigen Einspeisetarif ins Netz zu geben und später zu höheren Preisen zurückzukaufen, verbessert sich die Amortisationsdauer der Gesamtanlage. Darüber hinaus bieten Batterien eine zusätzliche Sicherheit bei Stromausfällen und erhöhen die Energieunabhängigkeit des Haushalts oder Unternehmens.

Zudem entwickelt sich die Batterietechnologie kontinuierlich weiter, und die Kosten für Batteriespeicher fallen. Dies verbessert die Wirtschaftlichkeit zusätzlich, da niedrigere Anschaffungskosten die Investitionshürde senken und die potenziellen Einsparungen über die Lebensdauer der Anlage erhöhen. Zu bedenken ist es jedoch, dass die Preise bereits stark gefallen sind und die Nachrüstung einer PV-Anlage oft die Kostenersparnis bei einem späteren Installationszeitpunkt übertrifft.

Insgesamt erhöht ein Batteriespeicher in vielen Fällen die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage deutlich, insbesondere wenn tageszeitabhängige Strompreise und langfristige Energieunabhängigkeit berücksichtigt werden. Jedoch sollte stets eine individuelle und detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt werden, um die finanziellen Vorteile in Abhängigkeit von den spezifischen Bedingungen und Stromtarifen zu ermitteln.

Batteriespeicher Solaranlage: Unser Fazit

Solarspeicher sind von wesentlicher Bedeutung in der modernen Energieinfrastruktur. Sie bieten die Möglichkeit, erzeugte Energie effizient zu nutzen und tragen zur Stabilisierung der Energieversorgung und zur Reduzierung von Energiekosten bei. Durch die Nutzung von Speichersystemen kann ein Haus seine Energieunabhängigkeit von Strom aus dem Netz erhöhen. Da die Deckung des Strombedarfs mit Solarenergie  erfolgt, wird zudem die Umwelt geschont.

Angesichts der fortschreitenden technologischen Entwicklungen und der sinkenden Kosten für Solaranlagen mit Batteriespeicher wird deren Einsatz zunehmend attraktiver und finanziell lohnender. Die Rolle von Batteriespeichern in Solaranlagen für eine nachhaltige Zukunft ist deshalb unabstreitbar. Für Sie als Betreiber sind PV-Speicher zudem eine kluge Investition, mit der Sie Ihre solare Stromerzeugung vom eigenen Dach optimal nutzen können.

Quellen

https://solarenergie.de/stromspeicher

https://www.zolar.de/blog/ac-dc-stromspeicher-unterschiede

https://www.wegatech.de/ratgeber/photovoltaik/stromspeicher/speicherrechner-dimensionierung/

https://www.energieheld.ch/solaranlagen/stromspeicher

https://www.cleanthinking.de/redox-flow-batterie-vorteile-und-nachteile-von-fluessigbatterien-2/

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/erneuerbare-energien/lohnen-sich-batteriespeicher-fuer-photovoltaikanlagen-24589

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